Der lange Weg zum Wasserturm

Eine Wanderung in Jüterbog

Am 1. Dienstag im September startet jedes Jahr aufs neue der Herbstkurs im Gesundheitswandern. Auf einer lieb gewonnen Strecke von knapp 5 km geht es mit Umwegen zum Wasserturm von Jüterbog. 

 

Gestartet wird an der Wiesenhalle in der Goethestraße/ Ecke Friedrich-Ebert-Str. oder wahlweise vom Busbahnhof im Bleichhag. 

 

 

Übersichtskarte erstellt mit Google Erth pro
Übersichtskarte erstellt mit Google Erth pro

 

Unsere ersten Schritte führen uns in den Bischof Wichmann Weg - ein bedeutender Mann für uns, denn er hat unsere Stadt gegründet und ihr 1174 das Stadtrecht verliehen (eigentlich müsste es ja Erzbischof heißen, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein)

 

Über die Brücke die unseren Stadtgraben kreuzt gehen wir hinüber und dann nach links in den Wilhelm Kempf Weg - ein bedeutender Komponist, der in Jüterbog geboren wurde. 

 

Der Graben schlängelt sich jetzt immer an unserem Weg entlang, leider derzeit in weiten Strecken ohne Wasser. 

 

Stadtgraben Jüterbog ohne Wasser
Stadtgraben Jüterbog ohne Wasser
Im Graben selber spürt man an manchen Stellen noch die Feuchtigkeit
Im Graben selber spürt man an manchen Stellen noch die Feuchtigkeit

Auf dem Kempf-Weg geht es dann immer in Richtung Bahnhof, vorbei an den großen Wiesen die zwischen der Altstadt und den Weinbergen liegen. Hier kann man neben Störchen auch mal das ein oder andere Reh erspähen.

 

Unser Weg führt gemütlich unter Bäumen entlang, hier lässt es sich auch bei großer Wärme gut aushalten. 

 

Im "Musikerviertel" angekommen hatte dann unser Stadtgraben doch wieder ein wenig Wasser. 

Die Wohnsiedlung besteht aus vielen ein und 2 Familienhäusern 1935 hat man in der heutigen Mozartstraße mit dem Bau von Häusern für die Offiziere in Jüterbog II, begonnen. die Straßen des Viertels hatten alle Namen von berühmten Fliegeroffizieren. Der Ursprüngliche Name  war Kappansiedlung, da sie auf dem Grund des Gutes Kappan gebaut worden war. Nach 1945 erfolgte ein Umbenennung der Straßen, daraus ergab sich der Name Musikerviertel.

 

Blick über die Wiesen
Blick über die Wiesen
Sammelbecken in der Beethovenstraße
Sammelbecken in der Beethovenstraße

Am Bahnhof

 

Ungefähr auf der Hälfte der Strecke sind wir dann am Bahnhof angekommen. 

 

Im Juni 1841 fuhr hier der erste  Zug, ein von Berlin-Anhalter Bahnhof. Unser Bahnhof liegt an einer der ältesten Bahnlinien Deutschlands und war in der DDR Zeit ein wichtiger Knotenpunkt, mit  Stellwerk und einem großen Bahnbetriebswerk. Leider halten heute hier nur noch Regionalzüge.

 

In der Bahnhofshalle gibt es nicht nur Fahrkarten sondern auch viele andere Angebote, am Wochenende sogar selbst gebackenen Kuchen.

 

 

Von hier aus ging es entlang der Gleise zur Neuen Wohnstadt, Unterwegs kamen wir an der Millionenbrücke vorbei und sahen die Spitze eines kleinen Wasserturmes vom ehemaligen Bahnbetriebswerk. bevor uns die Natur komplett einhüllte.

 

entlang des Bahndamms
entlang des Bahndamms

Ankunft in der "AWG"

 

In der "Neuen Wohnstadt" oder auch "AWG" (Arbeiterwohngenossenschaft) erwartete uns ein Garagenkomplex durch den wir uns durchschlängelten um auf den Fuchsbergen zu landen.  

 

Wer hier Hunger hat kann im Eichenweg das Gasthaus "Il Mulino" aufsuchen, Pizzeria und Steakhaus mit reichhaltigem Angebot.

 

In diesem Wohngebiet wurden um 1960 die ersten Wohnblöcke errichtet und um 1988 nochmals großzügig erweitert. Seid 1973 gibt es hier eine Schule früher 1. - 10. Klasse, seid 2003 nur noch als Grundschule.  

 

Endlich am Ziel

Nach einem kleinen Anstieg waren wir dann endlich am Wasserturmwald angekommen. das Gelände ist um 1900 als Parkanlage angelegt worden, aber heute ein wunderschöner Wald in dem man auch Mal verstecken spielen kann. 

 

Und so verwundert es nicht, das man den Wasserturm erst sieht wenn man direkt vor ihm ist. 

Er steht auf dem Berg und blickt mit seiner Höhe von 42 Metern über ganz Jüterbog und ist damit auch der höchste Wasserturm im ganzen Landkreis Teltow-Fläming.  Zwischen 1913 und 1916 errichtet erinnert er an einen alten Wehrturm.  

 

Natürlich haben auch wir den fantastischen Blick auf unsere wunderschöne Stadt genossen. 

 

Blick auf Jüterbog vom Wasserturmberg aus.
Blick auf Jüterbog vom Wasserturmberg aus.

Der Rückweg

 

Nach dieser fantastischen Aussicht ging es den Berg hinab, den Wiesenweg entlang,  zurück zum Ausgangspunkt.

 

 Das gute Wetter und der feine Sand animierten sogar eine Wanderin die Schuhe auszuziehen und Barfuss zu laufen.

 

Unterwegs wartete wie fast überall in der Stadt noch der Blick durch die Baumwipfel auf unsere große Stadtkirche St. Nikolai mit ihren beiden ungleichen Türmen. 

 

Eine Wanderung die sich auch mal für einen Sonntag Nachmittag lohnt und zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten hat. 


Quellen und weiterführende Literatur

 

Stadt Jüterbog - https://www.jueterbog.eu/

Steakhaus und Pizzeria Il Mulino Due - https://www.il-mulino-due.de/

Bahnhof Jüterbog - https://www.facebook.com/konrad.ertl.7/

Wonungsbaugenossenschaft "Frohes Leben" -  https://www.wbg-frohes-leben.de/