Flämingfahrt - Ein Schloss, Hundeluft, ein Hammer und Brause im Museum

Los geht’s

in Jüterbog auf dem Betriebshof der Firma Reckter. Hier hieß es einsteigen zur Fahrt in den Hohen Fläming.

 

Eine neue Tour mit neuen interessanten Zielen. Unsere Fahrt ging in Richtung Treuenbrietzen wo die letzten Gäste dazu stiegen und dann über die Autobahn Richtung Coswig. Erstes Ziel war das Schloss in Zerbst/Anhalt.

Schloss Zerbst/Anhalt

auf dem Boden einer ehemaligen Burg entstand das Schloss Zerbst. 1681 wurde hier der erste Grundstein gelegt und dann in 5 Bauphasen über fast 100 Jahre das Barockschloss erbaut. Es bestand aus drei Teilen mittig den Chor de Logis, dem West und dem Ostflügel.

Im April 1945 wurde Zerbst durch Amerikanische Bomber stark zerstört. Man begann dann Stück für Stück das Schloss abzureißen und ließ nur den Ostflügel als Ruine stehen.

 

Seit 2003 bemüht sich der "Förderverein Schloss Zerbst e.V" um den Erhalt und schrittweisen Wiederaufbau des Ostflügels.  

Reste des Ostflügels von Schloss Zerbst/Anhalt
Reste des Ostflügels von Schloss Zerbst/Anhalt

Auf einer Führung durch die bereits renovierten Räume wird sehr anschaulich die Geschichte des Schlosses dargestellt. Dabei bleibt natürlich eine sehr berühmte Bewohnerin des Schlosses nicht unerwähnt. Katharina die II, Zarin in Russland, 1729 als Sophie Auguste Friederike Prinzessin von Anhalt/Zerbst geboren. Eine bemerkenswerte Frau die in Russland „Katharina die Große“ genannt wird.  

 

Denkmal von Katharina II: im Schlosspark Zerbst/Anhalt
Denkmal von Katharina II: im Schlosspark Zerbst/Anhalt
Infotafel mit Parkplan Schloss Zerbst/Anhalt
Infotafel mit Parkplan Schloss Zerbst/Anhalt

Leider war die Zeit in Zerbst zu kurz um tiefer in die Geschichte der Stadt einzutauchen, denn es gäbe da noch mehr zu berichten z. Bsp. von der Butterjunfer oder den 3 Klöstern und 2 Kirchen …

Hundeluft

Unser nächstes Ziel war der kleine Ort Hundeluft, ein Ort am Ufer der Rossel, mit einem ungewöhnlichen Namen.

Hier gab es einst eine Ritterburg die 1414 von Albrecht von Zerbst erobert wurde.

Da man gerne zur Jagd ging waren auf der Burg immer viele Hunde die dort einen großen freien Auslauf hatten. Dieser wurde als Hundelauf bezeichnet woraus sich dann der Name für den Ort abgeleitet haben soll.

Hundeluft hat 260 Einwohner, eine evangelische und eine katholische Kirche, diese wurde erst 1951 eingeweiht und befindet sich in einer umgebauten Scheune. Auf dem Dorfanger findet sich noch ein Backhaus aus dem Jahr 1850 und am anderen Dorfende noch eine kleine Schauschmiede die zu besonderen Anlässen vom Heimatverein „Hundelufter Findlinge“ betrieben wird.

Kupferhammer Thießen

eingebettet in die Natur direkt am Wasserlauf der Rossel gelegen findet man den Kupferhammer Thießen. Er ist in Sachsen Anhalt das einzige erhaltene historische Hammerwerk. 1647 hat man hier den ersten Kupferschmied nachgewiesen.

Nach einem sehr leckeren Mittag essen gab es eine kleine Führung Geschichte des Kupferhammers und der Entstehung von Kupferkesseln. Es erstaunt immer wieder mit welch einfachen Techniken und mit wie viel Mühe die Menschen früher gearbeitet haben und Dinge hergestellt haben. Der gesamte Produktionsablauf wurde uns anhand von Bilder sehr detailliert dargestellt.

 


Wir schlängelten uns über den Fläming vom „Naturpark Fläming“ in den „Naturpark Hoher Fläming“. Wiesenburg und Hagelberg ließen wir heute mal links liegen und fuhren über Borne nach Niemegk. Dort wurden wir im „Alten Ponyhof“ mit Kaffee und Kuchen verwöhnt bevor es zum Wasserturm mit Brausemuseum ging.

Brause im Museum

Niemegk ist nicht nur als Ausgangspunkt für Wanderungen geeignet, sondern hat mit seiner Historie auch Einiges zu bieten.

Ein besonderer Tipp ist der Wasserturm neben dem Stadtbad. Um 1920 gebaut diente er bis 1998 der Wasserversorgung von Niemegk und vor allem auch dem Stadtbad zu seinen Füßen. Nach dem „Ausscheiden aus dem Dienst“ gab es sogar Überlegungen den Turm zu sprengen. 2009 kaufte die Familie Höhne den Turm und hauchte  ihm neues Leben ein. Es entstand im Turm ein Museum zur Brauseproduktion, eine kleine Likörproduktion und im Erdgeschoss ein Laden in dem Brause, Bier und Likör verkostet werden und natürlich auch gekauft werden können. Zusätzlich gibt es Wurst aus der Eigenproduktion eines Familienmitgliedes. 


 

Der Turm ist bis hoch zum Kessel begehbar und wer ganz mutig ist kann sogar einen Blick von oben in den Kessel werfen, aber so mutig war ich heute nicht ;-)

 

Natürlich musste ich auch Brause mit nehmen und die wurde zu Haue mit meinem Mann sofort verkostet.

 

„Mh, lecker riecht wie früher,

schmeckt nach Rummel und Blasmusik“

 

war die Reaktion meines Mannes nach dem ersten Schluck der roten Brause. Ich glaube beim nächsten Besuch nehme ich mehr als eine Flasche mit.

 

Ein herzliches Dankeschön an die Familie Höhne die hier mit sehr viel Liebe und Mühe dieses Erlebnis möglich macht.


 

Leider vergehen die schönen Tage immer wie im Flug und so wurde es für uns Zeit nach Hause zu fahren. Ich freue mich auf die nächste Runde dieser Tour am 25.05.2019 mit hoffentlich genauso netten Gästen und auch bei bestem Wetter.

 

 

Weitere Informationen:

 

https://www.schloss-zerbst.de/

http://www.alt-zerbst.de/charakterkoepfe/katharina-die-groe/index.php

http://www.hundeluft.de/

http://www.kupferhammer-thiessen.de/

https://www.getraenke-hoehne.de/wasserturm/museum/

http://www.reckter-reisen.de/